пятница, 31 июля 2015 г.

BR TV: возрождение стиля disco и поездка к Фрэнку Фариану




Новый телевизионный цикл мюнхенского телеканала BR (Бавария) под названием "Сейчас и тогда" (NOW & THEN) начался с программы о возрождении интереса к музыке disco на Западе.
После успеха модной французской команды Duft Punk, черпающей вдохновение для своих бестселлеров в эпохе дискотек 70-х, на Западе наблюдается явный ренессанс этого гламурного стиля, принесшего когда-то огромный профит музыкальной индустрии.
Со времён искуственного "абортирования" disco в США (а позже в Европе) ничего подобного успеху кумиров тех лет в популярной музыке не наблюдалось.
Рекордные тиражи звёзд 70-х (ABBA, Boney M., Donna Summer, Amanda Lear, Giorgio Moroder и т.д.) для сегодняшних "суперстарз" - это недосягаемые заоблачные вершины. И дело даже не в распространении пресловутого интернет-пиратства, а в отсутствии неподдельного задора и креатива у нынешних музыкальных производителей, привыкших вычислять будущий успех на персональных компьютерах.
Ни для кого не секрет, что последние лет 15-20 музыкальная индустрия топчется на месте, не предлагая сколь-нибудь достойные альтернативные варианты.
Похоже, лучших рецептов успеха, чем те, что были открыты в "разноцветные 70-е", с тех пор так и не придумали. А посему нынешние звёзды (от Madonna до Lady Gaga и от Duck Sauce до упомянутых Duft Punk) всё чаще обращаются к наследию прошлого. Сэмплы или заимствования из классических приёмов музыки disco  теперь встречаются постоянно.
На этом фоне возрождается интерес к "отцам жанра". Джорджо Мородер (Giorgio Moroder) снова на коне с его последним альбомом "Déjà Vu", а Фрэнк Фариан (Frank Farian) готовится представить Boney M. в новой ипостаси.
Съёмочная группа BR TV побывала в гостях у легендарного проюсера на его "второй родине" в Майами (США), где сейчас кипит работа над новыми проектами легенды немецкой поп-музыки.
Эфир нового выпуска цикла "Сейчас и тогда" ("Now and Then") стартовал вечером 30 июля в 22:00 по местному времени. К сожалению мы пока не располагаем записью этой программы, но в нашем распоряжении имеется фрагмент интервью с авторами фильма Кристиной Вольф (Christina Wolf) и Фрицем Эгнером (Fritz Egner), которые анонсировали свою работу и поведали о своей поездке в США, где проходила большая часть съёмок документальной серии "DISCO einst und jetzt".


Neues Musikformat des Bayerischen Fernsehens: Fritz Egner beleuchtet das Disco-Revival mit "Now and Then"

München (dk) Discomusik ist ungemein angesagt in diesen Tagen. Seit Daft Punks „Get Lucky“ und Robin Thickes „Blurred Lines“ liegt jene Musikrichtung, die in den 1970er Jahren ihren Höhepunkt erlebte, wieder schwer im Trend. Das Bayerische Fernsehen hat seinen größten Musikkenner damit beauftragt, dieses Revival zu hinterfragen. Das Disco-Special zum Auftakt des neuen TV-Formats „Now & Then“ mit Fritz Egner, das am Donnerstagabend (30.7.) um 22 Uhr ausgestrahlt wird, ist: großartig!

Sie hätten keinen besseren finden können als ihn: Fritz Egner, Münchner Urgestein, als Radiomoderator einst von Thomas Gottschalk für den BR entdeckt. "Funky Fritz", wie er in Jingles im Radio häufig tituliert wird, kennt sie alle, die Musikgrößen der vergangenen 50 Jahre. Der bald 66-Jährige, der Anfang der Siebziger die Schallschutzwände in den legendären Münchner Musicland-Studios im Arabellehaus angenagelt hat, eben dort, wo Giorgio Moroder, von Egner als „Godfather of Disco“ gehuldigt, 1975 mit Donna Summers Stöhn-Nummer „Love to Love You Baby“ einen der erfolgreichsten Hits der Disco-Ära schuf. Giorgio heißt in Los Angeles eine Diskothek, in der noch heute ausschließlich Discomusik aufgelegt wird, erfahren wir nebenbei.

Sie hätten keinen besseren finden können als ihn: Fritz Egner, Münchner Urgestein, als Radiomoderator einst von Thomas Gottschalk für den BR entdeckt. "Funky Fritz", wie er in Jingles im Radio häufig tituliert wird, kennt sie alle, die Musikgrößen der vergangenen 50 Jahre. Der bald 66-Jährige, der Anfang der Siebziger die Schallschutzwände in den legendären Münchner Musicland-Studios im Arabellehaus angenagelt hat, eben dort, wo Giorgio Moroder, von Egner als „Godfather of Disco“ gehuldigt, 1975 mit Donna Summers Stöhn-Nummer „Love to Love You Baby“ einen der erfolgreichsten Hits der Disco-Ära schuf. Giorgio heißt in Los Angeles eine Diskothek, in der noch heute ausschließlich Discomusik aufgelegt wird, erfahren wir nebenbei.

München galt zur Disco-Ära als musikalisches Epizentrum der Pop-Elite, der Munich-Sound war das Ding. „Fly Robin Fly" stammte aus der Stadt, die sich wenige Jahre zuvor bei den Olympischen Sommerspielen 1972 als weltoffen präsentiert hatte. Silver Convention (Produzent: Michael Kunze) erschien ebenfalls 1975 und verkaufte sich millionenfach. "Flieg, Rotkehlchen, flieg, wie bescheuert", sagt ein anderer Erfolgsproduzent, der in dem Film zu Wort kommt: Harold Faltermeyer. Die München-Connection: Faltermeyer wurde von Moroder entdeckt und dann mit seinem Soundtrack zum Kino-Kassenschlager "Beverly Hills Cop" selbst zum Star. Wenn diese Größen sich mit Egner über Musik unterhalten, ist es so, als würden sich alte Kumpel auf eine Radler-Maß im Biergarten treffen.

Die Musikjournalistin Christina Wolf begleitet Fritz Egner auf dessen musikalischer Zeitreise zurück zu den Siebzigern. Das jüngere Publikum wird vor allem wegen der PULS-Moderatorin einschalten, so wohl die Hoffnung des BR. Und sie macht ihre Sache gut, bildet einen guten Kontrast zum Radio-Urgestein. "Das ist ein interessanter Austausch", sagt Fritz Egner. "Ich bin mehr der Chronist, und Christina bringt mir auch noch etwas Neues bei." Während Egner in New York bei Altmeister Nile Rogers vorbeischaut - einst Teil der Disco-Formation Chic, die mit "Le Freak" einen Bestseller landete, später Produzent zahlreicher Hits von David Bowie, Madonna und Diana Ross -, trifft die PULS-Moderatorin die DJs Matthias Modica, der mit seinem Gomma-Label einen eigenen Münchner Disco-Sound kreiert hat, und im hippen New Yorker Stadtteil Soho die Legende Nicky Siano.

Christopher Street - die Keimzelle der Homosexuellenbewegung

Dort, in New York, wo zu Beginn der Disco-Ära noch ein Tanzverbot für gleichgeschlichte Paare vorherrschte, wo sich die Homosexuellen in der Christopher Street zu Demos trafen. Jener berühmten Straße, aus der der Christopher Street Day hervorging. Die Schwulen und Lesben setzten sich durch, das Tanzverbot musste innerhalb weniger Monate gekippt werden. "In jedem Song ging's um den Gesellschaftswandel", erzählt Siano, der als erster Diskjockey mit drei Plattenspielern arbeitete, der im legendären Studio 54 auflegte und ehrfurchtsvoll der "Jimi Hendrix der Plattenteller" genannt wurde.

Im Studio 54 in Manhattan, bei dem der Chef höchstpersönlich darüber entschied, wer rein durfte und wer draußen bleiben musste, wo Mick Jagger und David Bowie und all die Superstars feierten, wo sich der schrille Erfolgsautor Truman Capote ("Frühstück bei Tiffany") häufig einen hinter die Binde kippte und Pop-Art-Ikone Andy Warhol gedankenverloren in der Ecke saß. Siano war schon ein Star-DJ, als er dort engagiert wurde. Er blieb es, bis ihm ein kapitaler Fehler unterlief. "Ich spielte Trans-Europa-Express von Kraftwerk. Noch in derselben Nacht war ich den Job los", erzählt er im BR-Film lachend.

Es war eine andere Zeit. Es muss eine großartige Zeit gewesen sein, vor allem auch musikalisch. "Es gab noch kein Internet", sagt Nicky Siano. "Für neue Musik musste man in den Plattenladen." Dort galt es, die Perlen einzusacken und den Müll stehen zu lassen. Und manchmal lief es auch ganz anders. George McCraes "Rock Your Baby" war 1974 in Münchens Diskotheken schon ein tausendfach gespielter Song, ehe er zum Hit in den Vereinigten Staaten aufstieg. Elf Millionen verkaufte Singles sind noch heute eine Bestmarke.

Diskjockeys besaßen in den Siebzigern noch eine Macht. "Wenn mir ein Song gefiel, hab ich ihn drei-, viermal an einem Abend gespielt - dann war's ein Hit", sagt Nicky Siano. Und heute? Heute spielen gute DJs die Songs von einst, vielleicht neu abgemixt - und lassen sich feiern dafür.

John Travolta als Apostel der Disco-Szene

In der ersten Folge der neuen BR-Musikreihe "Now & Then" gibt's ein Wiederhören mit Klassikern der Discoszene wie La Biondas "One For You, One For Me", Glorias Gaynors "Never Can Say Goodbye" und natürlich den Bee Gees, die den Soundtrack zum Film "Saturday Night Fever" schufen - dem erfolgreichsten Album, bis Michael Jacksons "Thriller" kam. Mit Hauptdarsteller John Travolta bekam die Discobewegung einen Apostel, auch in Deutschland tanzte man in den Tanzschulen fortan "Rolle, Rolle, Hacke, Spitze".

Fritz Egner schaut auch bei jenem Mann vorbei, der es als Sänger während der Schlager-Epoche zu ein paar kleinen Hits brachte ("Rocky"), als Produzent aber zum einem der Größten des Business aufstieg. Frank Farian besucht er in seiner zweiten Heimat Miami - Egner besitzt dort ein Apartment. Boney M. hieß die Band, die Farian in den Siebzigern in Deutschland gegründet hatte. Der Bob-Marley-Klassiker "No Woman, No Cry" sollte die erste Single werden. Doch als der Song in Münchner Diskotheken gespielt wurde, war die Tanzfläche schlagartig leer. Bei einem anderen Song hingegen, bei "Daddy Cool", rastete die Menge aus.

Also entschied sich Farian um. "Wenn wir uns auf 'No Woman, No Cry' versteift hätten und das kein Hit geworden wäre, hätte ich nach einem Jahr aufgehört", sagt Farian. Dass Frontmann Bobby Farrell gar nicht singen konnte, sondern lediglich großartig tanzte, störte keinen: Farian lieh ihm seine Stimme. Boney M. wurde eine der erfolgreichsten Disco-Bands überhaupt, Farian heimste 800 Gold- und Platinauszeichnungen ein. Was man in der sehenswerten Doku nebenbei erfährt: Farian will Boney M. im Zuge des Disco-Revivals neu aufleben lassen.

Der Begriff Disco war jahrzehntelang verpönt

Nachdem das Studio 54 Mitte der 1980er Jahre seine Türen für immer schloss, kam auch die Discomusik aus der Mode. Schon der Begriff war irgendwann verpönt, jahrzehntelang ein Unwort.

30 Jahre danach feiert der Disco-Sound derzeit ein weltweites Comeback, und Nile Rogers spielt heute (mit Daft Punk) wie damals (mit Chic) eine der Hauptrollen. München als heimliche Hauptstadt der Discobewegung wird vier Jahrzehnte, nachdem der Hype genau hier begann, endlich entsprechend gewürdigt. Und kein anderer als der gebürtige Münchner Fritz Egner hätte das besser hinbekommen.

Freuen darf man sich auf weitere Folgen von "Now & Then", vor allem auf die Bereiche Funk und Soul. War Egner bei der Discobewegung dabei, so war - und ist - er bei diesen Musikstilen mittendrin! "Die Ideen gehen uns nicht aus", sagt Egner.

Die erste Folge der neuen BR-Musikreihe "Now & Then" lief am 30. Juli um 22 Uhr im Dritten Programm. Aus urheberrechtlichen Gründen gibt's den Film leider nicht in der Mediathek. Immerhin findet sich dort aber ein Interview mit Fritz Egner und Christina Wolf.

Uwe Ziegler

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повторение:

EinsPlus 11.10 20:15h

+ 12.10. 19.15h

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